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Multitasking – eine Eigenschaft, die früher eher Frauen zugeschrieben wurde, betrifft wohl in Zukunft alle. Oder konkreter: Wir sehen fern, während wir Surfen, wir checken E-Mails während einer Sitzung oder Konferenz, wir verfolgen Twitter während eines Vortrags, wir chatten auf Whatsapp beim Einkaufsbummel etc. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir Dinge nicht mehr sequentiell – nacheinander – sondern parallel machen. Irgendwie erleben wir das zwar täglich, aber müssen es uns immer wieder klar machen.

Für mich war das eine der zentralen Erkenntnisse im Vortrag von Dietmar Dahmen, Zukunftsforscher und Mitarbeiter von ecx.io, auf der diesjährigen Marketing on Tour (#mot13). Ein spannender und sehr unterhaltsamer Vortrag, der den Teilnehmern zeigte, welche Konsequenzen sie ziehen müssen, wenn Marketing auf totale Connectivität trifft. Aber auch die anderen Vorträge der Veranstaltung boten viele interessante Inhalte. Schwarzbrot-Themen wie A/B-Testing von Webseiten (Volker Wieskötter, etracker) waren ebenso wichtig wie die logischerweise unterhaltsamen Zukunftsthemen zu Augmented Reality (Szabolcs Budahazy, ARworks), Videos im Werbeeinsatz (Michael Praetorius, Publizist und Medienberater) oder 14 und ¼ Trends im Online Marketing (Joachim Graf, iBusiness).

Dietmar Dahmen zeichnete eine Entwicklung nach, die in den letzten Jahren das Marketing auf den Kopf gestellt hat. Während Kommunikation früher bei hoher Reichweite wenig Relevanz hatte, muss sie heute bei geringer Reichweite hohe Relevanz bieten, um vom Verbraucher angenommen zu werden. Sie muss jedenfalls auf ihn eingehen, an seinen Interessen anknüpfen. Massenkommunikation weicht dabei zusehends dem individuellen Dialog, der idealerweise einen lokalen Aufhänger hat: einen Besuch in einem Shop oder ein anderes Ereignis vor Ort. Und sie geschieht in Echtzeit: Wir sind daran gewöhnt, Bedürfnisse sofort zu befriedigen, Dinge gleich anzupacken – nicht Tage später.

So sehr ich davon überzeugt bin, dass genau das wichtig ist, um ein intensiveres und engeres Kundenverhältnis aufzubauen ­– Massenwerbung allgemein wird meiner Einschätzung nach darüber nicht weniger wichtig. Sie wird nur auf die Rolle beschränkt, die sie am besten spielt: Marken in den Köpfen präsent halten. Kein unwichtiger Job angesichts der Tatsache, dass die Anzahl der Marken locker die unseres Wortschatzes übersteigt …

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