„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ Diese Weisheit von Vicco von Bülow alias Loriot soll in Zukunft auch auf das Recruiting übertragbar sein. Natürlich werden Unternehmen auch ohne Mobil optimierte Stellenanzeigen (MopS) auskommen – aber ob sie so die wirklich spannenden Kandidaten erreichen, bezweifeln viele Experten. In der Tat ist das auch inzwischen kein Hexenwerk mehr. Alle größeren Jobbörsen und auch die ein oder andere Personalfachagentur bietet längst die Optimierung der Recruiting-Kommunikation für die verschiedenen mobilen Kanäle an.
Die Sache hat meines Erachtens zwei Haken: Erstens ist eine solche mobil optimierte Stellenanzeige in der Darstellung auf das Notwendigste reduziert. Klar – sie sollte auf dem kleinen Smartphone-Screen funktionieren. Und da bringt man eben auf den ersten Blick nicht mehr als Jobtitel (möglichst verständlich!), Arbeitsort, Company und vielleicht noch ein paar Angaben zu Anforderungen oder zum Angebot unter. Bilder oder Keyvisuals, die eine Marke emotional aufladen, haben hier keinen Platz – zumal sich das aufgrund der Ladezeiten eher verbietet. An der Stelle sind bekannte große Marken im Vorteil: Bei BMW, Allianz oder Deutsche Bahn geht sofort da Kopfkino los. Die Marken sind allgemein bekannt und werden mit einer Welt verbunden. Die Schnappenschnurz GmbH dagegen löst – gar nichts aus: Wenn die irgendwie punkten möchte, muss sie sich beim Wording der Stellenanzeige etwas einfallen lassen.
Haken Nummer zwei: Der Prozess. Wer mobil anfängt, muss auch mobil zuende denken. Wohin gelangt ein potenzieller Bewerber von der mobil optimierten Stellenanzeige? Auf die Homepage oder die Karriereseite – so das Unternehmen eine hat? Hoffentlich ist die auch mobil optimiert, sonst geht hier für den Nutzer das Mäusekino los, was in der Regel zum Abbruch führt. Auch auf ein Online-Assessment wird kein Bewerber Lust haben – selbst wenn dieses mobil optimiert ist. Gefragt sind einfache Lösungen.
Eine spannende Lösung schlug ein Teilnehmer des Jobware-Expertenforums Ende November in München vor: Mit Spracherkennungssoftware sollte es doch möglich sein, das Kandidaten sich per Smartphone bewerben: Sie machen die vom Unternehmen für die Bewerbung gewünschten Angaben mündlich, die Software setzt sie in Text um. Dann müssen sich Rekruiter nur von hohen Erwartungen an die Qualität der Texte verabschieden: Druckreif sprechen die wenigsten. Aber letztlich kommt es ja auch auf die Inhalte an, oder?